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Steine bis Städte: Cevennen |
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Kurzreise vom 23. Dezember - 2. Januar. Dieses Jahr lagen die Feiertage günstig, da konnten wir wieder mal von Weihnachten bis Sylvester freinehmen. Die Cevennen waren das Ziel, aufgrund früherer Erfahrungen nahmen wir diesmal eine Ferienwohnung. Wir fanden eine wirklich schöne Wohnung in Florac, Zentrum des gleichnamigen Nationalparks, das ein sehr guter Ausgangspunkt für Ausflüge ist. Unser Pessimismus stimmte, es gab praktisch keine offenen Restaurants oder Bars, dafür aber alles der Grundversorgung doppelt: Apotheke, Metzgerei, Bäckerei, sowie Supermarkt, so dass wir keine Not leiden mussten. Die Cevennen sind für ihre steinigen Hochflächen mit steppenartiger Vegetation bekannt. Extensive Landwirtschaft war kaum möglich, dafür wurden Schafe, Ziegen, sowie Häretiker gezüchtet. In den Cevennen gibt es heute noch zu rund 50% Protestanten, die Inquisition konnte sie hier nicht ausrotten. Neben den Steinen haben wir auf dem Weg aber auch noch ein paar Städte besucht. Am Samstag vor Weihnachten wollte ich auf der Anreise nach Lyon noch eine kleine Radtour machen. Ich fuhr also erstmal in den Jura bei Bellegarde-sur-Valserine, und nahm den Col de Menthières unter die Räder. Da in der Nähe waren wir schon mal Wandern, im ausgestorbenen Skidorf Menthières hatten wir sogar zu Coronazeiten übernachtet. Das Wetter war leider nicht optimal, im Flachland hatten sich zwar alle Wolken verzogen, aber im Jura hielten sie sich hartnäckig, es war kalt, trüb, mit Nieselregen. Da ich am nächsten Tag noch eine Radtour machen wollte, fuhr ich nicht gleich nach Lyon weiter, sondern übernachtete im Städtchen Seyssel an der Rhône. Es war kalt und ziemlich ausgestorben, aber irgendwo bekam ich schliesslich einen Burger zu essen. Leider gab's kein Bier in dem kleinen Laden, obwohl er nicht arabisch geführt war, und mit Kiosks sah es auch mager aus. So musste ich ohne Schlummertrunk ins Bett, konnte aber trotzdem ganz gut schlafen. Am Sonntag nahm ich mir den Grand Colombier vor, immerhin ein bekanntes piéce de résistance der Tour de France. Theoretisch war die Strasse gesperrt, das interessierte aber niemanden, mich auch nicht. Beim Anstieg hatte ich allerdings etwas Eis und musste vorsichtig fahren, die letzten 200 Höhenmeter lag auch ein bisschen Schnee. Bei der Abfahrt konnte ich den gut nutzen, er war schön hart, und viel besser als der Asphalt mit Eisflecken. Zudem die Abfahrt bis knapp 20% steil war. Von Anglefort und zurück über Virieu le Petit und Culoz ergab sich eine hübsche Runde, grandiose Ausblicke bis zum Mont Blanc inbegriffen. Am Nachmittag fuhr ich nach Lyon und traf Agnès und Vincent. Das Ziel war zunächst, eine offene Bar für ein Gläschen zu finden, was aber in der Innenstadt kaum möglich zu sein schien. Die Trockenperiode von gestern Abend setzte sich also fort, obwohl nach zwei Velotouren ein Schlückchen angemessen gewesen wäre. Letztlich gaben wir auf und gingen zu Vincent nach Hause, wo es ein Bierchen und anschliessend das selbst zubereitete Weihnachtsessen gab. Am Montag blieben wir auch noch in Lyon, mit einem Besuch im alten Industriegebiet bei der Confluence, wo Rhône und Saône zusammenfliessen, und abends nochmal ins Restaurant. Eine Bar war wieder mal nirgends zu finden. Der Dienstag war der Anreisetag in die Cevennen. Irgendwie gibt es keine ideale Anreisestrecke, entweder auf der Autobahn weit aussenrum, oder mit vielen Kurven und Dörfern quer durch das Massif Central. Wir nahmen die letztere Variante, die sich zeitlich gut zog. Da war Le Puy en Velay ein netter Zwischenhalt, mit offenen Bars und Restaurants, ganz wie in einer richtigen Stadt. Im Stadtperimeter ragen ein paar Felsnadeln steil aus dem Talgrund, die mit Kapellen oder, im Falle der grössten "Nadel", mit einer Kathedrale bebaut sind. Alles wird von einer gusseisernen Madonnenstatue überragt. Wir nutzten den Tag für die Besichtigung und ein kleines Mittagessen in einer Bäckerei. Florac liegt im recht schmalen Tal des Tarnon, ringsum geht's rund 500 Meter rauf. Weiter unten fliesst sie mit der Tarn zusammen, diese macht eine Runde von fast 270 Grad, und hat so, gemeinsam mit einem Stückchen Jonte, eine Karsthochfläche aus dem Grundgebirge gestanzt, den Causse Méjean. Oben gibt's keine Gewässer und nur sehr kargen Bewuchs, weshalb vor allem Ziegen und Schafe gehalten werden. Am Mittwoch machten wir uns auf meist gut markierten Wanderwegen auf zur Hochfläche, um ein bisschen in der Sonne zu wandern, die zu dieser Jahreszeit kaum mal ins Tal reicht. Es zeigte sich, dass auch die Temperatur obenraus angenehmer war, denn im Tal halten sich Kälteseen. Oben war der Wanderweg plötzlich gesperrt, wohl um die Schafzüchter von den Wanderern zu entlasten. Wir stiegen aber über den Zaun, um den geplanten Weg an der Traufkante fortzusetzen, um kamen so durch die schöne Steppenlandschaft. Weiter im Süden ging es wieder runter, und von Süden her nach Florac zurück. Für den Donnerstag hatte ich schon die Königsetappe vorgesehen, es ging auf den höchsten Gipfel der Cevennen, den Mont Lozère. Manchmal ist damit der ganze Bergrücken gemeint, der höchste Punkt heisst auch Sommet de Finiels, und die Tarn, die das Relief der ganzen Region prägt, entspringt dort. Heute konnte ich mal wieder die Crossfähigkeiten meines Radls testen, denn obenrum am Mont Lozère gibt es viele Forstpisten. Ich hatte mir eine Route mit dem Tool Mapy zurechtgelegt, ideal für Graveltouren, es weist einem gerne jede Sorte von Weg als fahrbar zu. So hatte ich auch anfangs ein unnötiges Gehacke bei Bédouès, bevor ich auf der ausgestorbenen D135 auf die Hochfläche radeln konnte. Diese ist hier zwar nicht weit entfernt, aber grundsätzlich anders als der Causse Méjean, auf dem wir gestern waren: hier wurde der Karst bis zum Grundgebirge abgetragen, und Granit steht an. Statt weiten, trockenen Flächen wird die Optik von wollsackverwittertem Fels dominiert. Ich kam noch durch eine Reihe von Dörfern, dann gelangte ich auf eine steile Forstpiste, nicht überall fahrbar, und zuletzt auf eine Waldstrasse. Dieses Stück verlief auf der GTMC, der Grande Traversée de Massif Central (pour VTT), die aber nach meiner Einschätzung auch gut mit dem Gravelrad fahrbar ist. Auf den Gipfel selber musste ich ein Stückchen die Flanke raufschieben, dann oben auf der Krete konnte ich auf Wanderwegen wieder meistens fahren. Den Gipfel zu finden, war nicht so leicht, der Rücken ist langgezogen und der Gipfel unmarkant, und im Nebel sah alles gleich aus. Denn leider spielte das Wetter heute nicht mit. Ab der Hochfläche war ich mehr oder minder im Nebel, im Gipfelbereich fielen ein paar Schneeflocken. Entsprechend war ich bald nass und entsprechend kalt, besonders auf der Abfahrt war ich am Schlottern, obwohl es eigentlich mild war. So fuhr ich auf dem schnellsten Weg zurück zur Strasse beim Col de Finiels, eine sehr schöne, für's Gravelrad recht technische Passage, und über das Städtchen Pont-de-Montvert zurück nach Florac. Insgesamt eine sehr schöne und, zumindestens heute, äusserst abgelegene Tour, abseits der Hauptstrasse bei Florac hatte ich vielleicht drei Autôs in Bewegung gesehen. Die Strassenpassagen gehen mit dem Gravelrad gut von der Hand, und die technischen Abschnitte klappen auch sehr gut. Hier komme ich nochmal her, um mehr Fahrrad zu fahren. Am Freitag gingen wir nochmal in die gleiche Region, diesmal bei (zunächst) gutem Wetter. Vom Ort Pont-de-Montvert gingen wir auf einem Wanderweg zum ausgestorbenen Weiler Villeneuve, und weiter über steiniges Weideland bis zum Gehöft Salarial. Im Sommer mag hier was los sein, vielleicht gibt's sogar eine Gartenbeiz, darauf weist der gute Zustand der Gebäude hin. In Pont-de Montvert und auch Florac gibt es Massenunterkünfte, ähnlich wie unsere Berghütten für die Wanderer, aber jetzt war alles tot, auch die anderen Gehöfte, die wir unterwegs vorfanden. Bis zum Col de Finiels zog es sich noch, leider im Wald, dass nicht viel zu sehen war. Dort sahen wir erstmals wieder Menschen, bis dorthin niemand, auch kein Tier, nichtmal ein Vogel, nur ein paar streunende Hunde. Leider hatte es sich wieder zugezogen, und so wollten wir so schnell wie möglich zurück, was entlang der Strasse war, und bei leichtem Regen. Bei Finiels gab's aber wieder einen recht direkten Wanderweg nach Pont-de-Montvert, der war schön zu laufen. Nicht, dass die Strasse irgendwie frequentiert gewesen wäre, immerhin eine Hauptstrasse zu den nördlichen Orten der Cevennes. Zwischenzeitlich kam auch die Sonne wieder raus, und es gab schöne Eindrücke mit Felsrmationen, die sich vor den "Devil's Marbles" in Australien nicht verstecken müssen. Am Samstag stand zur Abwechslung wieder Radfahren an, Agnès wollte (musste?) ihr neues Fahrrad mal ausprobieren. Das wurde aber nur eine kurze Runde über den Causse Méjean, diesmal fuhren wir auf der Strasse auf den nahe gelegenen Col de la Pierre Plate. Für ganz quer rüber und zurück reichte es nicht, drum bogen wir nach Norden ab und fuhren schon bei Montbrun wieder runter an die Tarn, und diese wieder rauf bis nach Florac. Heute wären wir mal unterwegs eingekehrt, dafür kamen wir in den Städtchen Ispagnac und Guézac vorbei (Orte, die was auf sich halten, enden hier auf -ac). Aber auch hier war, genau wie in Florac, alles geschlossen. Vor einer Bar in Ispagnac standen ein paar Leute (wenn in Frankreich Leute vor einer Bar stehen, sind es immer alte, weisse, rauchende Männer), aber drinnen hätte es wohl nur ein Bier gegeben. Also gab's wieder mal zu Hause essen, aber es war ja genug da. Am Sonntag war ja bekanntlich Sylvester, da standen natürlich Essen und Trinken im Vordergrund. Das Wetter war auch so, dass man nicht vor die Tür gehen wollte (eingekauft hatten wir bereits gestern), aber um die Mittagszeit hörte der Bindfadenregen mal auf. Drum gingen wir nochmal auf eine kleine Wanderung, vielleicht eher Spaziergang, diesmal auf der anderen Talseite. Auch da ging ein gut beschilderter und unterhaltener Wanderweg des Typs "GR" in die Höhe, wir folgten ihm und noch einem Fahrsträsschen auf das Gipfelchen "Chaumette". Leider gab's nichts zu sehen, wegen Wald und auch den Wolken, und beim Heimweg fing es wieder an zu regnen. Am Abend und in der Nacht war nicht viel los, eigentlich gar nichts. Um zwölf Uhr hörte man irgendwo die Strasse runter einen (1) Böller, gleichzeitig ging die Strassenbeleuchtung aus, wie jede Nacht hier um Mitternacht. Aber wir hatten genug gegessen und getrunken, also war es so gerade recht. Die letzten beiden Tage hatten wir für eine entspannte Heimfahrt reserviert. Nicht, dass es schnell gehen könnte, verschwinden kann man hier nur über viele Pässe und Kurven. So führte unsere Heimreise wieder über den Col de Finiels, sowie den Col de Goulet, bevor wir wieder auf Strassen kamen, die Gegenverkehr erlauben. Der Regen der letzten Nacht blieb in der Höhe als Schnee liegen, so hatten wir die Landschaft nochmal in einer ganz anderen Stimmung. In Chambéry haben wir noch einmal übernachtet. Unternommen haben wir nicht mehr viel, wir kamen schon recht spät an, und kalt war es auch. Ein offenes Restaurant zu finden, war hier aber, ungleich Lyon, möglich. So hatten wir doch noch mal ein Restaurantessen bei unserem Frankreichbesuch. |
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![]() Schöne, abgelegene Strässchen... |
![]() Die beiden sind heute meine... |
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![]() Ein bisschen Jura, die... |
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![]() Weitblick über den Lac de... |
![]() Der Frost hat zugeschlagen... |
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![]() Einsame Nebensträsschen... |
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![]() Vor der Kathedrale von Lyon. |
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![]() Ein bisschen Rot sorgt für... |
![]() Das ehemalige Hôtel-Dieu... |
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![]() Schöne Aussichten für... |
![]() Das etwas eigenwillige... |
![]() In der Rhône liegt die "Tara"... |
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![]() Abendstimmung über dem... |
![]() Links die Rhône, rechts die... |
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![]() Die ehemaligen Zuckersilos... |
![]() Vieles wurde schon neu bebaut. |
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![]() Le Puy en Velay liegt am... |
![]() Viel los ist in dieser... |
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![]() Da ist ein bisschen die... |
![]() Ein Nebenaltar in der... |
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![]() Weitere Felsnadeln mit... |
![]() Die Notre Dame de France... |
![]() Dankestafeln im steinenen... |
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![]() Im Inneren ist die Notre Dame... |
![]() Die steile Gasse mit langer... |
![]() Die steile Gasse für das... |
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![]() Der erste Eindruck von den... |
![]() Das Flüsschen Pêcher fliesst... |
![]() Bei den Antennen am Col de... |
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![]() Am Rande des Causse... |
![]() Florac liegt schon ein gutes... |
![]() Unterwegs in der Steppe... |
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![]() Unter der kleinen Gruppe... |
![]() Wo es Hügelgräber gibt... |
![]() Abstieg zwischen Felsnadeln. |
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![]() Die einzigen anderen... |
![]() Eigenwillige Botanik. |
![]() Zurück in Florac, wo praktisch... |
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![]() Der Kegel auf der Hochebene... |
![]() Praktisch verkehrsfrei heute... |
![]() Die Forstpiste hinter Les... |
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![]() Und noch mehr Forstpiste... |
![]() Irgendwo lauert Troubadix... |
![]() Gemäss Wegweiser bin ich... |
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![]() Die kurze Abfahrt zum Col... |
![]() Immerhin mal wieder ein... |
![]() Ein ikonisches Arrangement... |
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![]() in Pont-de-Montvert ist... |
![]() Von dieser Brücke hat der Ort... |
![]() Der Tarn entlang bis runter... |
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![]() Die Kirche bei Bédouès... |
![]() Heute scheint ein wenig... |
![]() Steinige Weiden mit ein... |
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![]() Mehr Grau als Grün, diese... |
![]() Beim Gehöft Salarial, eine... |
![]() Dieser Weg wurde angeblich... |
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![]() Karge Landschaften, auch hier... |
![]() Herbstlaub. |
![]() Für das Durchhalten bei... |
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![]() Die gleiche Steingruppe... |
![]() Im Karst machen diese... |
![]() Das Dörfchen Finiels, da... |
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![]() Typische Cevennenlandschaft... |
![]() Auf der kurzen Passstrasse... |
![]() Nur noch ruhige... |
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![]() Da bei den etwas grüneren... |
![]() Viel Landwirtschaft ist nicht... |
![]() Das hübsche Strässchen... |
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![]() Zurück an der Tarn, die... |
![]() Eine typisch cevennische... |
![]() Florac wurde in dieser... |
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![]() Heute geht's auf der... |
![]() Florac und die... |
![]() Sieht schon etwas winterlich... |
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![]() Schöner als das wird's... |
![]() Unser Sylvestermahl... |
![]() Die Hausbar gehörte... |
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![]() Zum dritten Mal die... |
![]() Das Obergericht in Chambéry. |
![]() Nochmal ein kultiviertes... |
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![]() Ab einem kleinen Platz... |
![]() Aber auch in Chambéry... |
![]() Das Schloss des Herzogs... |
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